Viele Gastronomiebetriebe sind von der Corona-Krise stark betroffen. Wie ist die Lage in Neuberg? Das will die SPD bei Gesprächen mit den Inhabern erfahren.
Seit 15 Jahren betreiben sie den Ranfoldskeller, für Helga Horbelt und Vincenzo D`Auria ist es nun eine ungewohnte Situation. Mit Bestellungen zum Mitnehmen haben sie vorher nicht gearbeitet. Doch in der momentanen Zeit sei Anpassung gefragt. Mit den SPD-Mitgliedern Michèle Richter und Jörn Schachtner sprachen sie über die aktuelle Lage.
„Wir sind eigentlich ein typisches Weinlokal“, sagt Horbelt. Daher sei es schon eine große Umstellung gewesen. „Uns fehlt die Atmosphäre in einem vollen Gastraum, mit den Gesprächen und allem Drum und Dran.“ Auch die Speisekarte habe sich verändert. „Wir arbeiten mit frischen Zutaten und der normale Restaurantbetrieb läuft anders, als die Bestellungen“, so D´Auria. Auch sei nicht jedes seiner Essen zur Mitnahme geeignet. Daher biete der Ranfoldskeller nun Nudelgerichte und Salat Variationen an, die dienstags bis sonntags von 12 bis 21 Uhr bestellt werden können.
Auf Nachfrage von Schachtner, Bürgermeisterkandidat der SPD Neuberg, bestätigte Horbelt dass die Soforthilfe beantragt wurde und schnell gekommen sei. Jedoch werde man so wohl gerade über den Sommer kommen. „Wir arbeiten hier zu zweit und haben unsere Aufwendungen gut im Blick. Was uns fehlt ist eine klare Perspektive, auf die man sich einstellen kann“, so die Restaurantinhaberin. „Diese Ungewissheit mach einfach traurig“, sagt D´Auria. Als erste Lösung könnten sich die Restaurantbetreiber vorstellen, dass Familien wieder zusammen in Restaurants gehen könnten, dafür müsste man gerade in kleinen Lokalitäten wie den Ranfoldskeller auf Tische verzichten, um Abstände größer zu halten, aber es wäre ein Anfang.
Da die Gastronomie besonders von den Beschränkungen des Alltags betroffen ist, wird die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie ab dem 1. Juli befristet bis zum 30. Juni 2021 auf den ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent gesenkt. „Sofern bis dahin wieder an einen normalen Restaurantbetrieb zu denken wäre, könnte das schon helfen“, wie viele Restaurantbetreiber spricht sich Horbelt jedoch für eine dauerhafte Senkung aus. Sie wollen auch weiter ihr Bestes geben um diese Krise zu überstehen, sagen Horbelt und D´Auria. „Die Verluste, die die Restaurants derzeit machen können sie später trotzdem nicht mehr aufholen. Ich hoffe daher, dass es noch weitere Lösungen für die Branche gibt“, so Richter. Bis es soweit sei, gelte es die Gastronomie vor Ort so gut es geht mit Bestellungen zu unterstützen.