Wie geht es den Neuberger Betrieben in Zeiten von Corona? Dieser Frage geht die SPD Neuberg derzeit nach und besucht dafür auch die Unternehmen im Ort.
In der Römerstraße 10 herrscht seit Anfang Mai wieder reger Betrieb, denn der Salon „Laubach Friseure“ in Neuberg-Rüdigheim hat nach den Corona bedingten Schließungen geöffnet. Im Gespräch mit Inhaber Fabian Laubach konnten der SPD-Landtagsabgeordnete Christoph Degen und Bürgermeisterkandidat Jörn Schachtner einen Blick hinter die Kulissen werfen und erfahren, wie es dem Salon-Team während der Corona-Zeit geht. Dabei fiel gleich auf: Ein Friseurbesuch heute ist anders, als noch vor drei Monaten.
Mit der Schließung der Friseurbetriebe im März sei die Branche hart getroffen worden, wie Laubach berichtet. Für seinen Salon seien die Staatshilfen jedoch schnell gekommen, die Lage war für ihn und sein Team jedoch auch nicht prekär, da die Räumlichkeiten Eigentum seien und der Betrieb gesund. Bei anderen Betrieben sehe dies jedoch anders aus. Laubach, verheirateter Vater einer kleinen Tochter, hat den Salon 2015 von seinen Eltern übernommen, die beide noch im Betrieb mitarbeiten. Der Salon ist heute zwar in Rüdigheim zu finden, doch seinen Ursprung hatte er 1979 in Marköbel. 1986 siedelte der Betrieb um. Auf Schachtners Frage, ob es für ihn immer feststand den Salon einmal zu übernehmen, antwortet Laubach, dass er ursprünglich eine technische Ausbildung machen wollte. Mittlerweile ist der Rüdigheimer bei der Friseur-Innung Hanau Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses.
Auf Degens Frage wie sich die Arbeit durch die Maßnahmen verändert hat, sagt Laubach: „Um die Hygienestandards einzuhalten wird im Schichtsystem geschnitten mit vormittags zwei und nachmittags drei Mitarbeitern. Die einzelnen Schichten sind so zwar gut ausgelastet, aber es können leider nur halb so viele Kunden bedient werden, wie zuvor.“ Auch das Tragen des Mundschutzes von Friseur und Kunden ist obligatorisch, nur beim Ohrenfreischneiden werde der Mundschutz auf jeweils einer Seite vorsichtig abgenommen. Trockenhaarschnitte und Rasuren gehören seit der Wiedereröffnung auch der Vergangenheit an. Vor der Eingangstür ist ein Regal aufgebaut mit Desinfektionsmittel, Einwegmasken zum Verkauf und einem Eimer für gebrauchte Einwegmasken. Doch auch andere Änderungen sind nun an der Tagesordnung. So gibt keine Wartezeiten, da die Termine so vergeben werden, dass kein Infektionsrisiko bestehe.
Degen und Schachtner zeigten sich von der Anpassungsfähigkeit des Betriebs beindruckt. Sie hoffen jedoch, dass es weitere Lösungen für die Branche gibt, denn auch gesunde Unternehmen könnten nicht ewig auf Sparflamme arbeiten.