Elmar Stracke bleibt Parteichef
Jahreshauptversammlung 2000
Hanauer Bote vom 5. Juli 2000
Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung bei den Neuberger Sozialdemokraten standen die Neuwahlen des Vorstandes. Die 30 anwesenden Parteimitglieder schenkten ihrem Vorsitzenden Elmar Stracke für zwei weitere Jahre das Vertrauen. Sie wählten ihn mit überwältigender Mehrheit wieder. Ebenfalls deutlich im Amt bestätigt wurde Konrad Wischnewski, Strackes Stellvertreter. Auch mit Elke Schillings Arbeit schienen die Sozialdemokraten vollauf zufrieden zu sein, was durch ihre eindeutige Wiederwahl als Schriftführerin dokumentiert wurde.
Der Kassierer Heinz Schmitt gab sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ab. Er übernahm den Posten vor mehr als vier Jahrzehnten von seinem Vater, den er bereits jahrelang zuvor bei der Führung der Kassengeschäfte unterstützt hatte. Hier galt es, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Auf Vorschlag des amtierenden Vorstandes wurde Stefan Schneider einstimmig nominiert.
Mit einer Überraschung endete die Wahl der Beisitzer. Aus zwölf vorgeschlagenen Kandidaten musste sich die Versammlung für zehn Beisitzer entscheiden. Ottmar Heck, schon seit einigen Jahren im Vorstand tätig, landete mit 22 Stimmen auf Platz neun. Wer nun aber dachte, er gehöre damit weiterhin dem SPD-Vorstand an, hatte die Rechnung ohne den Wirt, sprich ohne den Vorsitzenden gemacht, der an die Quotenregelung seiner Partei erinnerte. Demnach müssen mindestens 40 Prozent der Vorstandsposten von Frauen besetzt sein. Dadurch rückte Ilse Thiel in den Vorstand auf, obwohl nur sieben Genossen für sie stimmten.
Die gewählten Beisitzer sind Bürgermeister Uwe Hofmann, Bernd Kröll, Jens-Michael Heck, Walter Kress, Kristina Fischer, Norbert Geiger, Christoph Degen, Michael Kalinowski sowie Erika Große und Ilse Thiel.
Ähnlich verlief die Wahl der Delegierten. Ottmar Heck musste trotz deutlicher Stimmenmehrheit die Segel streichen. Der Grund: die Quotenregelung. Die sieben Delegierten sind Elmar Stracke, Lothar Klemm, Kristina Fischer, Bernd Kröll, Konrad Wischnewski, Michael Kalinowski und Ilse Thiel.
Ein weiterer Höhepunkt der Versammlung war der Bericht aus der Kommunalpolitik, vorgetragen von Bürgermeister Uwe Hofmann. Den Schwerpunkt seiner Ausführungen legte Hofmann auf das neue Wahlrecht. Für gehörigen Zündstoff sorgten seine Informationen zum Stand der Lebensmittelversorgung im Ortsteil Rüdigheim.
Die Lebensmittelversorgung für Rüdigheimer Bürger sei unzureichend, sagte der Bürgermeister. Vor allem ältere Mitbürger ohne eigenes Auto hätten größere Probleme. Doch der Rathauschef musste gestehen, dass die Gemeinde nahezu keine Möglichkeit habe, daran etwas zu ändern.
Wir können keine Supermarktkette zwingen, in Rüdigheim anzusiedeln. Für die zählt ausschließlich der zu erwartende Umsatz, und der erscheint den Marktriesen in Rüdigheim offenbar nicht hoch genug, stellte Hofmann fest.
Spontan erklärte sich Kurt Lamm dazu bereit, ältere Mitbürger bei Bedarf zum Einkaufen oder Arztbesuch zu fahren. Heinz Schmidt bekräftigte den Genossen Lamm und bot seine Unterstützung an. Helfen will auch Margit Wilczek. Elmar Stracke zeigte sich über die spontanen Hilfsangebote der Parteimitglieder erfreut und bedankte sich mit den Worten, er habe erkannt, noch in der richtigen Partei zu sein.
50 Jahre Kassierer der SPD
Der folgende Text wurde von Heinz Schmitt, zum Anlass der krankheitsbedingten Niederlegung seines Amtes als Kassierer der SPD-Neuberg, verfasst. Aufgrund seines Gesundheits-zustandes konnte Heinz an der Jahresversammlung nicht selbst anwesend sein. Verlesen wurde der Text von Stefan Schneider, seinem Nachfolger im Amt des Kassierers.
Rückblick: 50 Jahre Kassierer SPD
Erster offizieller Hauptkassierer der SPD-Neuberg von 1946 bis zum 21. März 1959 war Heinrich Schmitt – mein Vater. Sein Beruf war Maschinenschlosser. Der Amtsinhaber wurde damals auf Grund seines Berufsstandes nicht diskriminiert.
Nachdem ich am 1. April 1948 eine kaufmännische Ausbildung begonnen hatte, meinte mein Vater, dass ich fortan die Kasse des SPD-Ortsvereins an seiner Stelle weiterführen könnte.
Anfangs war das Interesse nicht sehr groß, aber es dauerte nicht lange, folgte ich doch seinen Fußstapfen als Parteiloser.
Vom 28. Juni 1948 – eine Woche nach der Währungsreform bis zum 21. März 1959 führte ich dann buchhalterisch/als auch finanziell die Geschäfte mit den jährlichen Kassenberichten, die mein Vater dann verlas. Er wurde in den Jahreshauptversammlungen einstimmig zum Hauptkassierer gewählt.
Am 1. Januar 1959 trat der damalige 1. Vorsitzende, Heinrich Wenzel, an mich heran und fragte, ob ich nicht SPD-Mitglied werden wolle. Als ich zustimmte, sollte ich 1,00 DM sogenanntes Eintrittsgeld zahlen, was mein Vater dann sofort für mich erledigte. Fortan war ich Mitglied.
In der nächsten Generalversammlung wurde ich als Nachfolger meines Vaters einstimmig gewählt – bei einer Enthaltung (von 1959 bis April 1971).
Nach der Fusion der beiden Gemeinden Rüdigheim, und Ravolzhausen zur neuen Gemeinde NEUBERG dauerte es nicht lange, bis die Partei ebenfalls fusionierten.
In einer Gründungs-Jahreshauptversammlung wurden auch die beiden Kassen zusammengeführt. Der Kassenbestand wurde von dem damaligen Hauptkassierer des ehemalige SPD-Ortsvereins Rüdigheim, Kurt Lamm, (= vorbildliche Kassenführung!) in die ehemalige Ravolzhäuser Kasse integriert, so dass es fortan eine neue Kasse des SPD-Ortsvereins NEUBERG gab bzw. gibt. Mein Dank an Herrn Kurt Lamm an dieser Stelle!
Die Kassenführung lag bis zum heutigen Tag in meinen Händen.
Liebe Genossinnen und Genossen, ich danke Euch nochmals herzlichst für das mir jahrzehntelang entgegengebrachte Vertrauen.
Ich möchte es nicht versäumen, ein großes Dankeschön meiner Ehefrau Marianne auszusprechen, die mir während dieser langen Zeit tatkräftig und geduldig zur Seite stand;
beispielsweise die Präsente, die sie anlässlich der runden Geburtstage sowie Jubiläen der Mitglieder oder auch für Krankenbesuche sorgfältig ausgewählt und nett verpackt hat.
Gerade in den letzten Wochen, in denen mir das Schreiben krankheitsbedingt sehr schwergefallen ist, hat sie sozusagen als meine Sekretärin fungiert, wofür ich aufrichtig danke. Es war für sie nicht immer leicht – einige meiner Genossinnen und Genossen können dem sicherlich beipflichten – mit jemandem zusammenzuarbeiten, der so akribisch hinter den Zahlen her ist bzw. war wie Euer Heinz Schmitt.
Vielen Dank fürs geduldige Zuhören!
Neuberg, 27. Juni 2000
Grillfest der SPD in Neuberg
Erschienen am 4. Juli 1999 im Hanauer Anzeiger
Zu ihrem traditionellen Grillfest hatte die SPD Neuberg die Bevölkerung für den vergangenen Sonntag auf das Geländedes Pinscher- und Schnauzer Klubs an der Hohensteinstraße eingeladen. Obwohl der Vormittag teilweise Donnergrollen und einige dunkle Wolken bescherte, fanden sich um die Mittagszeit dann doch bei den Sozialdemokraten zahlreiche Gäste für die leckeren Grillwürstchen, Steaks, Salate und gekühlten Getränke ein.
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Am Nachmittag strahlte die Sonne dann wieder vom Himmel und die schattigen Plätze wurden bevorzugt aufgesucht. Zu den Höhepunkten des Sommerfestes zählte das alljährlich ausgetragene SPD-Nagelklopfen, bei dem es wieder außerordentlich lustig zuging und so manche Bierrunde ausgeklopft wurde (Bild). Foto: ek
Ausflug der SPD Neuberg nach Gotha
Dieser Tage begab sich der SPD-Ortsverein Neuberg auf Reisen. Ziel war der Thüringer Wald und die Residenzstadt Gotha. Der Wettergott spielte mit, als die Genossen und Freunde der SPD unterwegs ihr traditionelles, rustikales Frühstück mit Hausmacher Worscht einnahmen.
Danach ging die Fahrt weiter durch den Thüringer Wald, den Kurort Botterode (hier befand sich in der DDR-Zeit das Leistungszentrum für nordischen Skilauf) und das felsige, romantische Trusetal zum Großen Inselberg. Der präsentierte sich allerdings wolkenverhangen. Dies konnte die gute Stimmung jedoch nicht beeinträchtigen. Im Gegenteil, so hatten alle Zeit, die echten Thüringer Bratwürste zu kosten.
Danach ging die Fahrt weiter über Friedrichsroda nach Gotha. Hier wurden die Genossen zu einer sehr informativen Stadtbesichtigung erwartet, die mit Schloß Friedenstein, den über 100 Jahre alten Wasserspielen und den größtenteils restaurierten Gebäuden einen bleibenden Eindruck hinterließ.
Nachdem sich alle bei einer Tasse Kaffe oder einem Gläschen Wein erholt hatten, wurde die Rückfahrt angetreten. Mit einem Blick auf die Wartburg und Eisenach wurde vom Thüringer Wald abschied genommen. In gemütlicher Runde ließ man den Tag in der Siebertsmühle in Hosenfeld ausklingen.
Sommer und Sonne beim SPD-Fest
Erschienen am 19. August 1998 im Langenselbolder Bote
Neuberg-Ravolzhausen (jl/rw). Sommerliche Temperaturen und ein strahlend blauer Himmel sorgten für optimale äußere Umstände beim diesjährigen Traditionsfest der Neuberger Sozialdemokraten. Die Verlegung des ursprünglich bereits für Juni geplanten Sommerfestes hatte sich gelohnt.
Zahlreiche Genossinen und Genossen fanden den Weg zum Festplatz, dem gepflegten Vereinsgelände des Pinscher- und Schnauzerclubs Kinzigtal.
Viele Gäste handelten nach dem Motto: Heute bleibt die Küche kalt und nutzten die Gelegenheit, ihr Mittagsmahl bei den Sozialdemokraten einzunehmen. Diese hatten wie üblich für das leibliche Wohl ihrer Besucher bestens Vorsorge geleistet. Schmackhafte Grillgerichte mit Salaten und gut gekühlte Getränke standen bereit. Am Nachmittag lockte zusätzlich eine umfangreiche Kuchentafel.
Unter den zahlreichen Gästen befand sich auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Reuter, der seit Jahren Stammgast beim Fest seiner Neuberger Parteifreunde ist. Auch dieses Mal durfte natürlich der Nagelbaum nicht fehlen. Diese Einrichtung ist längst fester Bestandteil des SPD.Festes geworden. Auch am letzten Sonntag stellten sich wieder viele, meist männliche Besucher, der Herausforderung, einen Nagel mit möglichst wenigen Hammerschlägen in den Nagelbaum zu versenken. Wie immer wurde auf diese Weise so mache Runde herausgeschlagen.
Auf dem idealen Festgelände hatten besonders die Kinder ihren Spaß, für die die Genossen kleine Geschenke parat hatten.
Politik, Kultur und Geselligkeit vereint
Erschienen am 14. Oktober 1997 im Hanauer Anzeiger
Jubilarenehrung, Musik, Diskussion und Imbiß bei der SPD
Neuberg (ek). – Recht gut besucht war auch in diesem Jahr wieder einmal die Jubilarenehrung der Sozialdemokraten. Über 40 Genossen hatten sich im Bürgerhaus eingefunden und Vorsitzener Elmar Stracke konnte auch den Kreisbeigeordneten Erich Pipa willkommen heißen, der einige Aussagen zu aktuellen politischen Themen, wie Arbeitslosigkeit, Steuerreform und Sozialhilfe machte, wobei der Parteichef auch durchaus kritische Worte fand.
Neben der Jubilarenehrung standen kulturelle Darbietungen auf dem Programm; diesemal von dem Duo Almancilar, das rhythmische Folklore bis hin zu Volksmusik präsentierte und von den Besuchern mit Wohlwollen aufgenommen wurde.
Zu Ehrung standen Genossen an, die seit vielen Jahrzehnten der Partei die Treue halten. Seit 40 Jahren altgedienter Sozialdemokrat ist Wolfgang Kühnreich.
Aus dem dem Eintrittsjahr 1972 stammen die Mitgliedschaften von Karl Farr, Manfred Grimm, Ingo Heimfeld, Till Heine, Wilfried Kaemper, Gernot kling, Inge Knopp, Herbert Körner, Jürgen Lach, Jörg Quittkat, Harry Schreiner, Horst Bacher, Sylvia Drießlein-Bosse, Norbert Scheffzik, Edelgard Ziegler und Werner Wesnitzer, die für ihre 25jährige Mitglidschaft mit Urkunde und Ehrennadel ausgezeichnet wurden.
Im Anschluß an die Ehrungen der langjährigen Mitglieder gab es noch ein gemütliches Beisammensein mit einem kleinen Imbiß vom Buffett.
Neuberger SPD ehrte Jubilare
Erschienen am 11. Oktober 1997 in der Dorfzeitung
Zur alljährlichen Jubilarenehrung konnte Elmar Stracke als Vorsitzender der Neuberger SPD einen Großteil seiner Mitglieder begrüßen. Von den insgesamt zu ehrenden 17 Jubilaren hatten allerdings über die Hälfte aus gesundheitlichen oder terminlichen Gründen ihre Teilnahme absagen müssen.
Unter den Genossen weilte als Ehrengast auch der Unterbezirksvorsitzende Erich Pipa, der im Anschluß an seine Grußworte die Ehrungen vornahm. Bevor er jedoch zur Tat schritt, gab er einen sehr umfangreichen Überblick auf die derzeitige Kreispolitik und ließ in einem ausgiebigen Rückblick noch einmal das politische Geschehen der letzten Jahre Revue passieren. Als er dann zu den Ehrungen überging, hatte er in Absprache mit Stracke für jeden der anwesenden Jubilare ein paar Worte, mit denen die einzelnen Personen nahezu perfekt charakterisiert wurden.
Für fünfundzwanzigjährige Mitgliedschaft in der SPD wurden Edelgard Ziegler und Sylvia Drießlein-Bosse, sowie Karl Farr, Manfred Grimm, Till Heine und Jörgen Lach mit einer Urkunde bedacht. Den ebenfalls zur Ehrung anstehenden Kandidaten Inge Knopp, Ingo Heimfeld, Wilfried Kaemper, Herbert Körner, Jörg Quittkat, Harry Schreiner, Horst Bacher, Norhert Scheffzig und Werner Wesnitzer werden die Auszeichnungen zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht. Ehrenfried Kling, als Altbürgermeister allen Parteifreunden noch bestens in Erinnerung, nahm die Urkunde für seinen Sohn Gernot, der sich ebenfalls hatte entschuldigen müssen, entgegen. Wolfgang Kühnreich gehört nun schon seit vierzig Jahren zu den Sozialdemokraten. Seine Auszeichnung war der Höhepunkt der Jubilarenehrungen.
Elmar Stracke dankte dem Unterbezirksvorsitzenden Pipa für seine Unterstützung und lud alle Anwesenden zu einem Imbiß ein. Anschließend sorgte das Duo Almancilar für die Unterhaltung der Gäste. Das 1990 gegründete Duo besteht aus zwei seit längerer Zeit in Deutschland lebenden türkischen Musikern. Almancilar heißt übersetzt Deutschländer. Das Duo möchte mit seinem Repertoire, das türkische und deutsche Folklore und Volksmusik umfaßt, eine Verbindung zwischen der orientalischen und der europäischen Kultur herstellen, um einen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten.
ROLAND WOLF
Prominente Gäste beim Sommerfest der SPD
Erschienen am 27. Juni 1997 in der Dorfzeitung
Gleich mehrere prominente Gäste hatten sich zum alljährlichen Sommerfest der Sozialdemokraten Neubergs angesagt. Zunächst konnten sich die Gastgeber den Ersten Kreisbeigeordneten Erich Pipa auf dem zum Festplatz bestens geeigneten Gelände des PSV Kinzigtal willkommen heißen. Später trafen dann auch Landrat Karl Eyerkaufer und der Bundestagsabgeordnete Bernd Reuter ein. Auch der Hessische Wirtschaftsminister Lothar Klemm ließ es sich nicht nehmen, seinen Neuberger Parteifreunden einen Besuch abzustatten.atzhalter
Der SPD-Vorsitzende Elmar Stracke und Bürgermeister Uwe Hofmann zeigten sich mit der Resonanz auf ihr Sommerfest recht zufrieden. Nach einem wetterbedingt zunächst etwas zögerlichen Beginn füllte sich der Platz zur Mittagszeit doch merklich. Zahlreiche Parteigenossinnen und -genossen ließen an diesem Tag die Küche kalt und nutzten die Gelegenheit, ihr Mittagsmahl bei der SPD einzunehmen. Schmackhafte Grillgerichte mit Salaten standen hierfür zur Auswahl. Dazu fand man auch die passenden Getränke.
Zum Nachmittag hin ließ sich dann sogar die Sonne blicken und sorgte zur Kaffeezeit für weitere Besucher, die mit einer umfangreichen Kuchentafel empfangen wurden. Als besondere Attraktion entpuppte sich hauptsächlich für die männlichen Besucher einmal mehr der längst bewährte Nagelbaum. Hierbei galt es, mit möglichst wenigen Hammerschlägen einen Nagel vollständig in den Stamm einzuschlagen. Auf diese Weise wurde beim SPD-Fest so manche Runde herausgeschlagen.
ROLAND WOLF
Ein sehr deutliches Ergebnis
Veröffentlicht im Hanauer Anzeiger vom 25. November 1996
Bürgermeister Uwe Hofmann klarer Sieger bei der Bürgermeister-Direktwahl in Neuberg
Neuberg (me). – Einen deutlichen Sieg bei der ersten Bürgermeisterdirektwahl konnt gestern abend der amtierende Bürgermeister Uwe Hofmann erringen. Hofmann. seit 18 Jahren Bürgermeister der Gemeinde, errang mit 82,21 Prozent aller Stimmen ein Traumergebnis. Sein Herausforderer, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wählergemeinschaft im Gemeindeparlament, Alfred Herms, mußte sich dagegen mit für ihn enttäuschenden 17,19 Prozent zufrieden geben.
Nach einem von vielen Experten als langweilig bezeichneten Wahlkampf hatte sich in den vergangenen beiden Wochen doch etwas Spannung entwickelt, zumal die Kandidaten nunmehr erstmals in die Offensive gingen und bei einer Podiumsdiskussion, der HA berichtete darüber, klar die Fronten absteckten. , Ausgerechnet in der Rüdigheimer Kindertagesstätte Tabalugaland, einem der drei Wahllokale in Neuberg, mußte Alfred Herms seine Niederlage eingestehen. Für ihn sicherlich besonders herb, hatte er die Kita doch als eines der Wahlkampfthemen ausgewählt.
Im Gymnastikraum der Kindertagesstätte herrschte kurz vor der Schließung der Wahllokale ein reges Kommen und Gehen. Zahlreiche Rüdigheimer Bürger kamen auf den letzten Drücker, um ihr Wahlrecht auszuüben. Die anderen Besucher waren auf das Endergebnis gespannt, das in der Kita bekanntgegeben werden sollte, und drängten sich im Foyer.
Fast auf die Sekunde genau wurde im Wahllokal mit der Vorbereitung für die Stimmenauszählung begonnen. Im gleichen Augenblick stürmte ein junger Mann in den Saal und wollte wählen. Er kam 30 Sekunden zu spät.
Unter den Augen zahlreicher Interessenten wurde dann der Inhalt der Urne auf einen großen.Tisch gekippt und und mit der Zählung der Wahlbriefe begonnen. Inzwischen waren auch Landrat Karl Eyerkaufer als Vertreter der Kommunalaufsicht und Bürgermeisterin Helga Meiniger aus Hammersbach, sowie ihr Amtskollege Manfred Heller aus Erlensee erschienen.
Später gesellten sich noch Ronneburgs Bürgermeister Friedhelm Kleine sowie der Nidderauer Bürgermeister Otfried Betz und der Erste Stadtrat Gerhard Schultheiß, dazu.
Sehr gelassen verfolgte Alfred Herms die Auszählung der Wahlbriefe des Wahlbezirks II (Rüdigheim). Er habe, so Herms, keine. Prognose zum Wahlausgang. Er habe im Vorfeld mit vielen Leuten gesprochen, so daß er ein gutes Gefühl habe.
Gegen 18.30 Uhr waren auf dem großen Tisch des Wahllokals zwei unterschiedlich hohe Papierstapel auszumachen. Alfred Herms war Realist genug zu erkennen, daß der größere Stapel wohl Hofmann zuzuschreiben sei. Er bekannte, daß er auch ohne die ergebnisse der anderen Wahlbezirke die Wahl verloren habe. Im Tabalugaland war er, wie kurz darauf bekanntgegeben wude, nur von 130 Bürgern (15,22 Prozent) gewählt worden. Uwe Hofmann dagegen kam im gleichen Wahlbezirk auf 724 Stimmen (74,78 Prozent).
Obwohl die Auszählung noch nicht beendet war und auch die Ergebnisse der anderen Wahlbezirke noch ausstanden, wurden Bürgermeister Hofmann die ersten Glückwünsche ausgesprochen. Um 19.50 Uhr wuchs dann doch die Spannung an, als das Telefon. klingelte, und die Ergebnisse der beiden anderen Wahlbezirke in Ravolzhausen eingingen. Das vorläufige Endergebnis wurde dann vom Ersten Beigoordneten Hans Larwig verkündet.
Uwe Hofmann war danach von 2139 Bürgern gewählt worden. Sein Herausforderer errang auf 463 Stimmen. Wahlberechtigt waren 4140 Personen. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,81 Prozent. 41 der Stimmen waren ungültig. Hans Larwig sprach dem Gewinner der Wahl als Erster die Glückwünsche aus. Er sei mit 18 Jahren einer der dienstältesten Bürgermeister und er hoffe, daß er in den bevorstehenden sechs Dienstjahren seine gute Arbeit wie gewohnt weiterführen werde.
Nachdem sich der erste stürmische Beifall gelegt hatte, gratulierte Landrat Karl Eyerkaufer Uwe Hofmann zu dem außergewöhnlich guten Wahlergebnis. Es spiegele die beliebtheit des Amtsinhabers, aber auch seine anerkannte Kompetenz und Leistung wider. Er freue sich auch schon auf die weitere gute Zusammenarbeit mit Hofmann bei den Bürgermeisterdienstversammlungen.
Hofmann sprach in seiner Dankesrede von einer doch nicht zu unterschätzenden Anspannung in den vergangenen Tagen vor der Wahl. Den Bürgern, die ihm so überwältigend das Vertrauen ausgesprochen hätten, zollte er Dank und lud zu einem Umtrunk ins benachbarte Bürgerhaus ein. Zuvor hatte Alfred Herms dem zum dritten Male wiedergewählten Bürgermeister Hofmann zu seinem Sieg gratuliert und für die Zukunft viel Erfolg gewünscht.
Neuberger SPD feiert ihren 25. Geburtstag
Erschienen am 11. September 1996 im Hanauer Bote
Neuberg-Rüdigheim (rw). Am vergangenen Freitag hatte der SPD-Ortsverein Neuberg zu seinem fünfundzwanzigjährigen Bestehen ins Bürgerhaus eingeladen. Neben einem Großteil seiner Mitglieder konnte Elmar Stracke, der Parteivorsitzenden, auch zahlreiche Vertreter der Ortsvereine begrüßen.
Sein besonderer Gruß galt den beiden Ehrengästen, Landrat Karl Eyerkaufer, sowie dem Hessischen Wirtschaftsminister Lothar Klemm. Zum Abschluß seiner Begrüßungsansprache lud der Vorsitzende alle Besucher dazu ein, sich am eigens aufgebauten Buffet zu stärken. Außerdem hatten sich die Sozialdemokraten bemüht, für ihre Gäste ein unterhaltsames Abendprogramm zu organisieren.
Den Auftakt bildete Peter Sönning mit seinen Songs und Liedern zur Gitarre. Anschließend richtete der Landrat Karl Eyerkaufer, einige Worte an die Besucher. In seiner kurzen Ansprache ging er als einziger Redner auf die Geschichte der Sozialdemokraten ein. Außerdem gratulierte er seinen Neuberger Parteifreuden zu ihrem Jubiläum und wünschte für die Zukunft ein Glück auf. Danach nahm er die obligatorischen Ehrungen einiger Parteimitglieder für langjährige Zugehörigkeit in der Sozialdemokratischen Partei vor.
Für fünfundzwanzigjährige Mitgliedschaft standen Waltraut Bauer, Gisela Hofmann, Christel Keller, Marga Meininger, Marianne Schmidt, Kurt Erlenkötter, Edgar Klein, Heinrich Oppermann, Walter Pollak, Horst Schernik und Heinz Schmidt zur Ehrung an. Den an diesem Abend verhinderten Jubilaren, die eindeutig die Mehrheit darstellten, wird die Auszeichnung nachgereicht.
Ihre Auszeichnung für vierzig und fünfzig Jahre Parteizugehörigkeit nahmen Ehrenortsbrandmeister Georg Zieg und der ehemalige Bürgermeister Neubergs Ehrenfried Kling aus der Hand des Landrates entgegen. Besonderer Dank und ein kleines Geschenk wurde Heinz Schmidt für seine langjährige Tätigkeit als Kassierer zuteil.
Nach Abschluß der Ehrungen ging es im Programmreigen weiter mit Limagination malade, der Teatergruppe des Jugendbildungswerkes Hanau, die zwei Sketche vorführten. Warum diese nicht auf der Bühne stattfanden, wo man der Handlung sicherlich besser hätte folgen können, bleibt das Geheimnis des Veranstalters.
Den Abschluß des Programmes, für das Karin Wagner-Wollanek als Initiatorin verantwortlich zeichnete, bildete DJ Claudius Grigat. Seine Musikauswahl bestand schwerpunktmäßig aus den Hits der 70er Jahre. Mit Claudius Grigat und seinem Sound klang die Geburtstagsfeier der Neuberger Sozialdemokraten langsam aus.
Eigentlich ist man viel älter
Erschienen am 10. September 1996 im Hanauer Anzeiger
Politik, Kultur und Gesselligkeit vereint Neubergs SPD feiert 25. Geburtstag
Neuberg (ek). – Die Wurzeln der Sozialdemokratie sind in Neuberg auch weit älter als 25 Jahre, aber mit der Bildung der Gemeinde Neuberg aus den ehemals selbständigen Gemeinden Ravolzhausen und Rüdigheim fusionierten auch die jeweiligen SPD-Ortsvereine zur SPD Neuberg. Diesen recht jungen Geburtstag feierte man jetzt zusammen mit der obligatorischen Jubilarenehrung der Genossen im Bürgerhaus.
Dank der vielen Neuberger Ortsvereine, die der Einladung zu einem gemütlichen Abend gefolgt waren, war die Veranstaltung sehr besucht. Über 120 Genossen und Vereinsvertreter hatten sich im Bürgerhaus eingefunden. Der SPD-Vorsitzende Elmar Stracke konnte auch den Hessischen Wirtschaftsminister Lothar Klemm und Landrat Karl Eyerkaufer willkommen heißen, der den Neuberger Genossen einige Aussagen zu politischen Themen nahebrachte, wobei der Landrat dem vieldiskutierten Sparpaket der Bundesregierung eine klare Absage erteilte.
Neben der Jubilarenehrung stand die politische Diskussion auf dem Programm, und auch das diesmal gebotene Kulturprogramm – Peter Sönning trug zur Gitarrenbegleitung einige Lieder vor, und die Theatergruppe Limagination malade war mit zwei Sketchen vertreten wurde von den Besuchern mit Wohlwollen aufgenommen.
Zur Ehrung standen Genossen an, die seit vielen Jahrzehnten der Partei die Treue halten. Für ein halbes Jahrhundert Mitgliedschaft wurde Altbürgermeister Ehrenfried Kling ausgezeichnet. Seit 40 Jahren altgedienter Sozialdemokrat ist der Ehrenortsbrandmeister der Gemeinde Neuberg, Georg Zieg.
Aus dem Jahr 1971 resultierte die Mitgliedschaft von Waltraud Bauer, Gisela Hofmann, Christel Keller, Marga Meininger, Marianne Schmitt, Kurt Erlenkötter, Edgar Klein, Heinrich Oppermann, Walter Pollak, Horst Schernick und Heinz Schmidt, die für ihre 25jährige Mitgliedschaft mit Urkunde und Ehrennadel ausgezeichnet wurden.
Vor den Ehrungen bewirteten die Genossen ihre Gäste mit einem reichhaltigen kalten Büfett, so daß man nach dem offiziellen Teil dann gerüstet war, sich mit Oldies aus den 70er und 80er Jahren zu vergnügen, wobei auch das Tanzbein geschwungen wurde.
Daten, Fakten, Hintergründe
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
am 24. November wird in Neuberg zum erstenmal der Bürgermeister direkt durch die Bevölkerung gewählt. Die Mitglieder der Neuberger SPD haben schon vor Wochen in einer geheimen Wahl einstimmig beschlossen, mich wieder für dieses Amt vorzuschlagen. Ich habe mich über dieses eindeutige Votum sehr gefreut und hoffe, auch in der Bevölkerung einen breiten Zuspruch für meine neuerliche Kandidatur zu finden.
In den noch verbleibenden zwei Monaten bis zur Wahl werden Sie sicherlich noch häufiger Meinungsäußerungen von Parteien und Wählergemeinschaften hören, die sich mehr oder weniger kritisch mit meiner Arbeit in den zurückliegenden fast 18 Jahren auseinandersetzen.
Den Reigen solcher Veröffentlichungen hat dieser Tage die FWG mit einer neuen Ausgabe ihres Standpunkts eröffnet. Richtiger würde diese Publikation Standpunkt des Herrn Herms heißen, denn eine einheitliche FWG-Meinung gibt es in aller Regel zu den anstehenden Themen nicht.
Ich habe auch nicht die Absicht, mich zu allen politischen Erklärungen zu äußern, denn natürlich kann man viele kommunale Aufgaben unterschiedlich bewerten. Und gerade aus dem gemeinsamen Ringen um den richtigen Weg entstehen oft die besten Lösungen.
Die jüngsten Aussagen der FWG stellen jedoch die Tatsachen teilweise derartig auf den Kopf, daß eine Richtigstellung unerläßlich ist.
Umbau und Sanierung des alten Rathauses in Rüdigheim
Hierzu hatte sich Herr Herms schon in geradezu diffamierender Weise in einer Sitzung der Gemeindevertretung im Juli geäußert. Seine Aussagen im Standpunkt sind im Ton zwar moderater, inhaltlich aber deswegen keineswegs richtiger geworden.
Richtig ist, daß die Gemeindevertretung im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms die Sanierung des alten Rathauses beschlossen hat und hierfür einen Zuschuß vom Land Hessen in Höhe von 216.300 DM erhält. Die Ausgaben hatte der Architekt mit 393.500 DM errechnet.
Dieser Planung lag ein Nutzungskonzept zugrunde, das im Erdgeschoß eine erweiterte Filiale der Sparkasse Hanau und in der 1. Etage die Gemeindebücherei, die Außenstelle der Gemeindeverwaltung und einen Mehrzweckraum vorsah. Das Dachgeschoß sollte nur einen sehr geringen Ausbau erfahren.
Die von der FWG beschriebene Kostenexplosion ist nicht auf den Wechsel des Architekten zurückzuführen, sondern hat allein damit zu tun, daß sich die Gemeindevertretung mit breiter Mehrheit für ein erweitertes Nutzungskonzept entschieden hat. Wichtigste Änderung ist die Schaffung von Räumen im Dachgeschoß für die in diesem Jahr erfolgreich begonnene offene Jugendarbeit.
Außerdem benötigt unser derzeitiger Mieter, die Sparkasse Hanau, mehr Räume, um die Filiale in Rüdigheim auf Dauer wirtschaftlich betreiben zu können. Deshalb wird das alte Rathaus einen Anbau erhalten, der tatsächlich 93.000 DM kostet. Außerdem hatte die Gemeindevertretung die Möglichkeit darüber zu entscheiden, ob sie der Sparkasse die Räumlichkeiten im Rohbauzustand vermietet, oder auch den Innenausbau übernimmt, also auch die Kosten für Tapeten, Teppichboden und Natursteinböden. Natürlich mit einer entsprechend niedrigeren oder höheren Miete. Die Gemeinde hat sich für den vollen Ausbau mit der höheren Miete entschieden, weil sich dieses wirtschaftlich rechnet. Natürlich hat die Gemeinde nicht für die Wirtschaftlichkeit einer Bankfiliale zu sorgen, sondern dafür, daß sich eine solche Investition für die Gemeinde positiv darstellt.
Das Ergebnis dieser Wirtschaftlichkeitsberechnung ist, daß sich die Gemeinde den Umbau des Rathauses tatsächlich nicht leisten könnte, wenn das Land Hessen nicht einen erheblichen Zuschuß leisten würde und wenn nicht ein potenter Mieter einen so großen Deckungsbeitrag leisten würde, so daß für die Gemeinde nur noch ein geringer Kostenanteil verbleibt.
Die Gemeindevertretung hat sich mit den Stimmen von SPD, CDU und DKP für den Umbau des alten Rathauses in Rüdigheim entschieden, weil wir ohne die neu entstehenden Räume keine offene Jugendarbeit betreiben könnten und keine Räume für die Gemeindebücherei und die Außenstelle der Verwaltung hätten.
Die in diesem Zusammenhang von der FWG gemachten Alternativvorschläge waren nicht einmal diskutabel, denn der Vorschlag sah vor, das Rathaus zu verkaufen und die Garagen am Parkplatz für eine solche Nutzung umzubauen. Mit diesem Vorschlag hat sich die Gemeindevertretung tatsächlich nicht näher auseinandergesetzt.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, wie ernst man die Aussagen von Herrn Herms nehmen kann. Dies wird am Beispiel der genannten weiteren Mehrkosten für Dachgauben deutlich.
Er stellt richtig dar, daß die für die Dorferneuerung zuständige Behörde den Einbau von Dachgauben fordert, während der für die Gemeinde tätige Architekt Dachflächenfenster vorgeschlagen hat. Die Mehrkosten beziffert Herr Herms mit 70.000 DM, obwohl diese vom Architekten in einem allen Fraktionen vorliegendem Schreiben mit 35.000 DM angegeben werden. Außerdem verschweigt Herr Herms, daß sich alle Fraktionen in der Gemeindevertretung gegen diese Forderung ausgesprochen haben und daß ich mich in dieser Sache ganz persönlich an den zuständigen Minister gewandt habe, um dies aus der Welt zu schaffen.
Finanzielle Situation der Gemeinde
In seinem Artikel über das alte Rathaus in Rüdigheim spricht Herr Herms davon, daß sich SPD und CDU immer noch nicht von der Ausgabenpolitik der 70er und 80er Jahre trennen können.
Hiermit soll dem Bürger offenbar suggeriert werden, in den zurückliegenden Jahren wäre von der Gemeindevertretung das Geld leichtfertig ausgegeben worden.
An anderer Stelle spricht Herr Herms dann auch von der hohen Verschuldung der Gemeinde.
Richtig ist, daß die Gemeinde von 1965 bis 1995 insgesamt 11 Millionen DM Darlehen für verschiedene Investitionen ausgegeben hat. Davon sind in der gleichen Zeit rund 3 Millionen getilgt worden, so daß der heutige Schuldenstand 8,1 Millionen beträgt. Diesen Schulden stehen zur Zeit rund 4 Millionen Rücklagen gegenüber.
Wichtiger aber ist die Frage, wofür das Geld ausgegeben wurde. Allein 3,4 Millionen für den Bau der Kläranlagen und Kanalbaumaßnahmen; das sind 58,4 % unserer gesamten Schulden. Sie haben in den letzten Jahren die umfangreichen Kanalbaumaßnahmen mit all ihren unangenehmen Begleiterscheinungen mitbekommen. Besonders unsere Gewerbetreibenden haben unter diesen Maßnahmen stark gelitten, einige leiden zur Zeit immer noch darunter. Mit der Fertigstellung des jetzigen Bauabschnitts sind aber die Kanalbaumaßnahmen abgeschlossen.
Für die Errichtung des Kindergartens in Rüdigheim mußte die Gemeinde ein Darlehen in Höhe von 1,6 Millionen aufnehmen, das sind 27,6% der Schulden. Von den rund 3 Millionen Investitionskosten für die zentrale Sportanlage war nur ein Darlehen von 450.000 DM erforderlich, das sind 7,6 %.
Für den Sozialen Wohnungsbau in den 60er Jahren hat die Gemeinde noch ein Restdarlehen von 373.000 DM abzuzahlen.
Ich überlasse es Ihrer Bewertung, ob auch nur eine Mark dieser Schulden in unverantwortlicher Weise von den jeweiligen Gemeindevertretungen in den letzten 30 Jahren verursacht wurde.
Kreisverkehr
Es ist schon verwunderlich, wie zu diesem Thema von der FWG die Tatsachen auf den Kopf gestellt werden und geradezu unredlich, wenn so getan wird, als sei allein die FWG gegen einen zusätzlichen Verkehr in der Langendiebacher Straße durch Müllfahrzeuge. Gerade in der letzten Gemeindevertretersitzung ist ein von allen Parteien mitgetragener Beschluß gefaßt worden, der sich massiv gegen Müllverkehr in Neuberg wendet.
Und den Kreisverkehr mit den Planungen des Kreises für eine Mülldeponie in Ronneburg in Verbindung zu bringen, ist nicht nachvollziehbar. Bekanntlich kommt der meiste Müll aus der Stadt Hanau. Um eine Deponie in Ronneburg zu erreichen, müßten die Müllfahrzeuge durch die Langendiebacher Straße fahren. Ein Kreisverkehr ist für diese Fahrzeuge eher hinderlich. Der geplante Kreisverkehr ist daher auch nicht die Idee oder der Wunsch der Verantwortlichen im Landratsamt, sondern wird von Anbeginn von den Neuberger Sozialdemokraten gefordert, um den Unfallschwerpunkt an dieser Stelle zu beseitigen und den Verkehr langsamer zu machen.
Die Planungen berücksichtigen auch in vernünftiger Weise die Interessen der Fußgänger. Schulkinder sollten diesen Bereich allerdings meiden, da dies die Folge hätte, daß Kinder weiter in Richtung Kirche gingen. Bei den dort zu schmalen Bürgersteigen besteht eine erhöhte Gefährdung. Bereits heute gehen die Kinder aus den Wohnhäusern in der Langenselbolder Straße durch das Neubaugebiet An der Ziegelei, dann über die Fußgängerampel in der Langendiebacher Straße und von dort weiter durch die Gräben in Richtung Ortskern.
Bemerkenswert sind auch die Widersprüche in der Argumentation von Herrn Herms. Da werden Staus in der Wilhelmstraße wegen des Kreisels vorausgesagt, die dazu führen, daß sich die Autofahrer andere Wege durch Ravolzhausen suchen und daß die Autofahrer aus Neuberg kommend als letzte in den Kreisverkehr einfahren dürfen. Diese völlig falsche Aussage wird nicht näher begründet. Richtig ist doch, daß zur Zeit der Verkehr aus Hüttengesäß und aus Langendiebach kommend uneingeschränkte Vorfahrt hat, während im Kreisverkehr alle Einmündungen gleichberechtigt sind.
Und einen Satz später erklärt Herr Herms, daß gerade Verkehrsexperten darauf hinweisen, daß der bessere Verkehrsfluß beim Kreisverkehr zusätzlichen Verkehr anzieht, z.B. auch Stauausweichler. Was gilt denn eigentlich?
Alternativvorschläge haben wir in der Diskussion um diese Frage bis heute von der FWG nicht gehört. Gerade der letzte Antrag der FWG in der Gemeindevertretung zu diesem Thema macht deutlich, daß man zu diesem Problem keine eigenen Vorschläge hat.
Der Antrag lautet wörtlich wie folgt: Die Gemeindevertretung möge beschließen, den Gemeindevorstand zu beauftragen, mit der Straßenbaubehörde geeignete vorläufige Maßnahmen zur Entschärfung des Kreuzungsbereiches Langendiebacher/Langenselbolder Straße zu treffen.
Wahrlich ein toller Vorschlag, oder sollte man besser von einem Schaufensterantrag sprechen? Denn natürlich weiß die FWG auch, daß man an dieser Kreuzung keine vorläufigen Maßnahmen zur Verkehrssicherheit treffen kann. Hier muß die große Lösung her und die heißt Kreisverkehr. Leider hat das Land als Träger dieser Maßnahme aus finanziellen Gründen noch nicht mit der Baumaßnahme beginnen können.
Der in Neuberg wohnende hessische Verkehrsminister Lothar Klemm hat mir aber zugesichert, daß der Kreisverkehr im nächsten Jahr fertiggestellt sein wird.
Müllkonversionsanlage in der Stadt Hanau
Herr Herms beschreibt völlig richtig die Planungen des Main-Kinzig-Kreises. Leider erwähnt er mit keinem Wort, daß sich alle Fraktionen in der Gemeindevertretung gegen diese Pläne ausgesprochen haben.
Die großen Worte in der Einleitung zum Standpunkt, daß die FWG nicht zum Mittel der Unwahrheit oder Diffamierung greifen werde, entlarvt sich hier als inhaltslose Worthülse. Oder ist es nicht eine große Unwahrheit, wenn Herr Herms so tut, als sei die FWG allein gegen zusätzlichen Müllverkehr in Neuberg?
Ich könnte viele weitere Beispiele dieser Hermsschen Wahrheiten bringen, verzichte aber darauf.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
mir ist bewußt, daß meine recht umfangreichen Ausführungen Ihre Geduld auf die Probe stellen, zumal nicht alle Zusammenhänge allgemein bekannt sind. Dennoch hoffe ich, mit meinen Darlegungen deutlich zu machen, daß die FWG durchaus existierende unterschiedliche Auffassungen zu anstehenden Projekten der Gemeinde dazu benutzen will, mit dem Anspruch scheinbar sachlicher Darstellung, massiv gegen SPD und CDU – aber auch gegen mich – zu polemisieren.
Herzlichst Ihr
Uwe Hofmann
Bürgermeister
Grillfest der SPD-Neuberg
Erschienen am 13. Juni 1996 im Stadtkurrier Bruchköbel
Zu ihrem traditionellen Grillfest hatte die SPD Neuberg die Bevölkerung für den vergangenen Sonntag auf das Gelände des Pinscher- und Schnauzer Clubs an der Hohensteinstraße eingeladen. Obwohl der Vormittag mit Regen und wolkenverhangenem Himmel alles andere als einladend war, fanden sich um die Mittagszeit dann doch noch zahlreiche Gäste für die leckeren Grillwürstchen, Steaks, Salate und gekühlten Getränken.
Zum Frühschoppen spielten die Neuberger Buam, die die Genossen mit modernen und volkstümlichen Klängen unterhielten. Zu den Höhepunkten des.
Sommerfestes zählte der Besuch von Lothar Klemm, der bei seinem Heimspiel den Neuberger Genossen seine Lebensgefährtin Syville Nicolay vorstellte, die zum Blickfang des Festes avancierte.
Rustikaler gab sich der Bundestagsabgeordnete Bernd Reuter, der ebenso wie Landrat Karl Eyerkaufer einen Abstecher nach Neuberg gemachte hatte und der sich am SPD-Nagelspiel beteiligte. Nach genauem Maßnehmen konnte Bernd Reuter den Nagel auch im Holzklotz versenken. .Bb-
25 Jahre Neuberg – Akademische Feier
Bericht aus der Neuberger Dorfzeitung
Daß nach einem Vierteljahrhundert gemeinsamen Weges nicht mehr alles Gold ist was glänzt und sich neben vielem Licht auch einiges an Schatten breit gemacht hat wurde auf der akademischen Feier der Gemeinde Neuberg zum 25. Geburtstag der Kommune deutlich.
Das Jubiläum wurde ohne Pomp und großes Aufsehen gefeiert, wobei die getragene Stimmung des Programms, dem doch eher freudigen Anlaß wenig gerecht wurde.
Drei Tage vor dem eigentlichen Fusionstermin, dem 1. April hatte die Gemeinde zu einer Feierstunde ins Bürgerhaus in den Ortsteil Rüdigheim eingeladen. Neben den Vereinsvertretern, den Kommunalpolitikern von einst und jetzt konnte der Vorsitzende der Gemeindevertretung Helmut Heck auch Landrat Karl Eyerkaufer, Bürgermeisterin Helga Meininger aus Hammersbach und Rathauschef Manfred Heller aus der Nachbargemeinde Erlensee willkommen heißen.
Heck erinnerte an die schwierige Zeit vor der Fuison, wo es doch in beiden Gemeinde erhebliche Widerstände gegen einen Zusammenschluß gegeben habe. Auch nach 25 Jahren seien noch nicht alle Kritiker verstummt, so der Gemeindevorsteher und dies stimmt mich maßlos traurig. Der Zusammenschluß der ehemaligen Gemeinde Ravolzhausen und Rüdigheim habe sich bewährt, führte Heck aus, die Orte sind zu einer schönen Gemeinde zusammengewachsen und zukünftig gelte es weiter das Wir-Gefühl zu stärken.
Auch Landrat Karl Eyerkaufer ließ in seiner Grußadresse durchblicken, daß es bei Gemeindefusionen stets auch Kritiker gebe. Der Landrat forderte die Einwohner auf Bürgersinn zu zeigen, Solidarität an den Tag zu legen und das Gemeinwesen weiter fort zu entwickeln.
Die Bürger müssen sich in der Gemeinde und den Vereinen engagieren, die überbrachten Werte erhalten und die gemeinsam die Zukunft der Gemeinde gestalten. Bürgermeister Hofmann nutzte seine Festrede zu einem Rückblick auf das Gewesene, aber auch zu einem Ausblick in die Zukunft. Daß es in der Gemeinde immer noch Ortsteildenken gäbe, sei gerade in den letzten Wochen wieder deutlich sichtbar geworden. Termingerangel und Schuldzuweisungen habe es bezüglich einiger Festtermine gegeben. Diese Rivalitäten darf man aber nicht überbewerten, so der Rathauschef. Schließlich gibt es in Neuberg auch viel Gemeinsames, führte Hofmann an, der die Mittelpunktschule, die Gemeindebücherei und den neu ins Leben gerufenen Jugendtreff, wie auch das Parlament, das entscheidend dafür Sorge trage, daß zusammenwächst was zusammengehört, besonders herausstellte.
Der Bürgermeister verwies auch auf die finanziellen Anreize, die der Kommune für einen freiwilligen Zusarnmenschluß seitens des Kreises geboten wurden, denn jährlich 120.000,- Mark für einen Zeitraum von zehn Jahren seien auch heute noch kein Pappenstiel für eine Gemeinde.
Mit Blick in die nächsten Jahre war den Worten des Bürgermeisters zu entnehmen, sei kein Grund für Pessimismus vorhanden.
die Finanzsituation der Kommune sei solide, wenngleich man nicht mehr aus dem vollen schöpfen könne. Hofmann sprach in seinem Rückblick aber auch die Personen an, die maßgeblich am Zusammenschluß der Gemeinde mitgewirkt haben. Der Beharrlichkeit dieser Männer sei es zu danken, daß Neuberg entstanden sei, und daß man heute ein zwar bescheidenes aber doch blühendes Gemeinwesen habe. Besonders die Verdienste von Reinhold Diegel stellte stellte Hofmann in diesem Zusammenhang heraus.
In Neuberg verzeichne man ein reges Vereinsleben, daß entscheidenden Anteil an der Lebensqualität für die Bürger beitrage, meinte der Bürgermeister.
Für das Ende seiner Rede hatte sich der Bürgermeister ein Bonbon aufgehoben, denn die erste Bürgerin Neubergs wurde mit einem Blumengruß und einer Urkunde bedacht. Bianca Alperstedt, gebore Lach erblickte am 1. April 1971 als erste Neubergerin das Licht der Welt.
Auch gab es eine Flut von Ehrungen. Helmut Heck und Hans Larwig sind beide seit mehr als 30 Jahren kommunalpolitisch tätig. sie erhielten als kleines Dankeschön die dieser Tage geprägte Neuberger Medaille in Gold. In silber ging die Medaille ans Horst Bauer, Helmut Ruht, Bernd Kröll, Walter Baumgartl, Alfred Bender, Georg Zieg, Kurt Lamm, Karl Meides, Heinz Elsässer, Helmut Berger, Hans Weiss, Helmut Voigt, Klaus Wittlich, Robert Wolf, Rudolf von Winter, Friedle Hensel, Gerhard Henz, Horst Batzke, Norbert Scheffzik, Hans-Dieter Kegelmann, Friedrich Deneke, Hans-Joachim Jakob, Werner Funk, Jürgen Funke, Walter Brandenburg, Hans-Georg Lange, Jochen Kettwig, Norbert Geiger, Wilhelm Hartherz, Karin Wagner-Wollanek, August Fromm, Heinz Schmitt, Ehrenfried Kling und Jörg Quittkat.
Umrahmt wurde die akademische Feier von der Sängervereinigung Ravolzhausen, dem Volkschor Rüdigheim und zwei Pianistinnen der Musikschule Main Kinzig. Eine mit viel Beifall bedachte Premiere konnte dabei nach 25 Jahren gefeiert werden, denn erstmals gab es einen gemeinsamen Auftritt der beiden Neuberger Gesangvereine unter der Leitung von Michael Habermann.
EBERHARD KLEIN
Uwe Hofmann kontra FWG
Liebe Neubergerinnen, liebe Neuberger,
am 7. März sind Kommunalwahlen. An diesem Sonntag werden in Hessen die Stadtparlamente und die Gemeindevertretungen gewählt.
In Neuberg wird sich neben SPD, CDU und DKP erstmals eine Freie Wählergemeinschaft (FWG) zur Wahl stellen.
Diese FWG stellt in den Mittelpunkt ihres Programms die Aussage, daß sie unabhängig von politischen Parteien sei. In einer Zeit, in der es fast schon zum guten Ton gehört, über Parteien zu schimpfen, hört sich das zunächst ganz gut an.
Aber stimmt das mit dieser Unabhängigkeit auch so?
Wir kennen die Menschen, die sich in Neuberg als FWG zusammengeschlossen haben: Die FWG hat kein Profil. Hinter ihr verbirgt sich die ganze politische Bandbreite in unserer Gesellschaft, von der rechten bis hin zur ganz linken Seite des politischen Spektrums. Welche Kräfte sich in der FWG letztlich durchsetzen werden, ist völlig ungewiß. Was ist aber von der Glaubwürdigkeit einer Wählergemeinschaft zu halten, wenn ein Vertreter der Main-Kinzig-Grünen bei ihr in Neuberg ganz vorne mitmischt? Die Grünen des Main-Kinzig-Kreises waren es schließlich, die uns die Mülldeponie auf den Gaulschinder bescheren wollten!
Andererseits stellen wir fest, daß FWG und DKP einen innigen Schulterschluß üben, besonders in Sachen Umweltschutz. Ausgerechnet die DKP, die allen Grund hätte, über die ökologischen Verbrechen ihrer einstigen Gesinnungsgenossen in der DDR (wo ganze Landstriche verwüstet wurden) mal ein Wort zu verlieren, entdeckt als ihre Hauptaufgabe den Umweltschutz in Neuberg. Da wird ein Altölschaden auf dem ehemaligen Ravotongelände (in einer Ausdehnung von 20 x 30 m) zu einem Ölskandal hochstilisiert, so als sei ganz Neuberg ölverseucht! Haben sich Funk und Ditter, in ihren politischen Anschauungen historisch längst überholt, von ihren einstigen verbrecherischen Gesinnungsgenossen in der ehemaligen DDR und anderen sozialistischen Ländern je distanziert?
Und wo bleibt die Distanzierung der FWG von dieser DKP? Die DKP ist der FWG so lange recht, wie sie mit ihr zusammen gegen die örtlichen Sozialdemokraten gemeinsame- Sache machen kann. Politische Unabhängigkeit? Wie aber könnte von einer Wählergemeinschaft, die einerseits unversöhnte Widersprüche m sich birgt, andererseits mit der DKP gemeinsam gegen die SPD vorgeht, eine auf Dauer erfolgreiche politische Arbeit mitgestaltet werden? Allenfalls durch Vorhaben, die bei uns Neuberger Sozialdemokraten vorgesehen und z.T. bereits einer Realisierung nähergebracht wurden.
Lassen Sie mich dies im Einzelnen nachweisen:
Aussage der FWG:
Die FWG fordere eine sparsame Haushaltsführung die sich am unbedingt Notwendigen orientiert. Im neuen Gemeindeparlament werde sie für die Überprüfung der geplanten Prestigeobjekte sorgen.
Dazu meine Meinung:
Die Gemeinde wird 1993 einen neuen Kindergarten im OT Rüdigheim bauen. Außerdem ist der Bau eines zentralen Feuerwehrgerätehauses im Bereich der Mittelpunktschule im Haushaltsplan vorgesehen. Weitere Investitionen beziehen sich ausschließlich auf den Bereich Kläranlage, Kanal und Straßenbau.
Auf gezielte Fragen, welches denn die Prestigeobjekte seien, die die FWG überprüft sehen wolle, wurde das Feuerwehrgerätehaus genannt. Ich empfehle den Damen und Herren dringend, sich schnellstens mit den Verantwortlichen der Feuerwehr über die Notwendigkeit dieses Projekts zu unterhalten.
Interessanter waren zu diesem Thema allerdings die Aussagen des Vorsitzenden der FWG anläßlich eines Bürgergesprächs im Bürgerhaus vor geraumer Zeit. Dort erklärte er, daß die FWG nicht nur gegen die konkret geplanten Projekte sei, sondern auch gegen die Pläne in den Köpfen der Menschen. Eine bemerkenswerte Aussage, wie auch ein anwesender Bürger fand, der darauf hinwies, daß Familien Projekte in ihren Köpfen hätten, die nicht alle realisiert werden könnten, über die es sich aber dennoch nachzudenken lohne. Auch ich kenne viele Menschen in unserer Gemeinde, die sehr konkrete Pläne in ihren Köpfen haben, auch darüber, welche infrastrukturellen Einrichtungen in unserer Gemeinde wünschenswert wären.
z.B. Vorstand und Mitglieder der TSG, dem mitgliederstärksten Verein in unserer Gemeinde, die gerne verbesserte Trainingsmöglichkeiten für die vielen unterschiedlichen Gruppen ihres Vereins hätten, da unsere kleine Turnhalle voll belegt ist und verschiedene Sportarten darin überhaupt nicht ausgeübt werden können
z.B. die Sängervereinigung Ravolzhausen, die gerne ihre Konzerte statt in Langenselbold in einer schönen Neuberger Halle veranstalten würde
z.B. die Schützen in den beiden örtlichen Vereinen, die zurzeit in Gaststätten ihren Sport ausüben und sich durchaus eine verbesserte Schießanlage vorstellen können.
Von all diesen Interessen wissen natürlich die Gemeindevertreter und setzen sich daher auch mit ihnen auseinander. Natürlich weiß auch jeder Gemeindevertreter – und wissen sicherlich auch die Vereine-, daß zur Zeit eine Mehrzweckhalle finanziell nicht zu realisieren ist, zumal die Finanzlage der Städte und Gemeinden infolge der Wiedervereinigung in den nächsten Jahren sich eher verschlechtern wird. Dennoch hat die Gemeindevertretung die Pflicht zu prüfen, wie die Voraussetzungen für die Realisierung eines solchen Projekts langfristig geschaffen werden können. Dazu gehört als erstes die Ausweisung entsprechender Grundstücksflächen im neu aufzustellenden Flächennutzungsplan, der ja für einen Planungszeitraum von 10 bis 20 Jahren gelten soll.
Das ist verantwortungsvolle Kommunalpolitik!
Aussage der FWG:
Die FWG trete für eine leistungsfähige, d.h. parteiunabhängige und bürgernahe Verwaltung ein.
Dazu meine Meinung:
Bürgernahes und parteiunabhängiges Verhalten ist für alle Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung selbstverständlich. Dafür trage ich seit 14 Jahren die persönliche Verantwortung und stehe dafür ein.
Aussage der FWG:
Die FWG trete für die Förderung der Vereine ein, die das dörfliche Gemeinschaftsleben tragen. Dabei wolle sie auf eine gerechte Beteiligung aller Vereine an den Fördermaßnahmen der Gemeinde achten und bereits bestehende Ungerechtigkeiten beseitigen.
Dazu meine Meinung:
Dieser allgemeinen Aussage kann man fast uneingeschränkt zustimmen, wenn damit gemeint ist, daß die Vereine gemäß ihrer Struktur und Leistungsfähigkeit zu fördern sind.
Ein Schachverein oder ein Taubenverein hat naturgemäß andere Aufwendungen als ein Tennisclub, ein Turnverein oder ein Fußballverein. Kein Verein kann sich aus eigener Kraft eine Turnhalle oder eine Freisportanlage errichten oder auch nur unterhalten. Die Aufwendungen der öffentlichen Hand werden daher in diesem Bereich zwangsläufig größer sein müssen als z.B. der Zuschuß zur Saalmiete oder zu den Heizkosten einer Gaststätte, in denen ein anderer Verein seine Übungsstunden abhält.
Aussage der FWG:
Die FWG trete für eine verstärkte Förderung der Jugendarbeit in Vereinen und anderen Gemeinschaften ein. Vereine und initiativen Jugendlicher, die hierbei herausragen, sollen bevorzugt gefördert werden.
Dazu meine Meinung:
Die Gemeinde unterstützt seit Jahren besonders diejenigen Vereine, die eine erfolgreiche
Jugendarbeit betreiben. Wir wollen aber in Zukunft auch eine offene Jugendarbeit fördern. Dafür ist im Haushaltsplan 93 die Stelle eines Sozialarbeiters ausgewiesen worden. Die Stelle wurde inzwischen ausgeschrieben.
Es haben darüberhinaus auch erste Gespräche mit den beiden Kirchengemeinden stattgefunden, in denen über eine Koordinierung der Jugendarbeit zwischen der politischen Gemeinde und den Kirchengemeinden diskutiert wurde. Dabei haben sich erste positive Ansätze ergeben. Die Gespräche werden fortgesetzt.
Aussage der FWG:
Die Einrichtung von Seniorentreffpunkten werde als notwendig erachtet und angestrebt.
Dazu meine Meinung:
Die Gemeinde betreibt seit Jahren eine sehr umfangreiche und erfolgreiche Seniorenarbeit. Die Angebote umfassen, neben den bekannten Ausflügen, Weihnachts- und Faschingsfeiern, vielfältige Kleingruppenaktivitäten, z.B. Kegeln, Schwimmen, Gymnastik, Seniorentanz, Wassergymnastik, Wirbelsäulenschongymnastik, Sitzgymnastik, Diabeteskurse, Französisch-Lehrgang.
Ein spezieller Seniorentreffpunkt sollte in dem geplanten Neubau am Parkplatz im OT Rüdigheim entstehen. Dieses Gebäude kann allerdings aus finanziellen Gründen nicht mehr in diesem Jahr realisiert werden.
Aussage der FWG:
Die FWG lehne eine Mülldeponie in Neuberg und Umgebung kategorisch ab.
Dazu meine Meinung:
In der Frage der Ablehnung einer weiteren Mülldeponie in Neuberg und im Fallbachtal besteht zwischen allen Parteien volle Übereinstimmung.
Aussage der FWG:
Die FWG trete für eine verstärkte Belebung von Handel und Gewerbe in Neuberg ein. Ansiedlungswillige Gewerbebetriebe seien unter Berücksichtigung der dörflichen Struktur zu unterstützen.
Dazu meine Meinung:
Zur Förderung von Gewerbe und Handwerk hat die Gemeinde nur geringe direkte Einflußmöglichkeiten. Diese bestehen vor allem in der Ausweisung geeigneter Bauflächen. Der durch die Gemeinde beschlossene Bebauungsplan Jockelsäcker ist hierfür ein Beispiel. Hier werden sich einige Neuberger Betriebe ansiedeln.
Aussage der FWG:
Die FWG werde darauf hinwirken, daß Neuberg verstärkt in ein kreisweites öffentliches Nahverkehrskonzept einbezogen wird.
Dazu meine Meinung:
Selbstverständlich muß der öffentliche Personennahverkehr verbessert werden, vor allem im Verdichtungsraum Frankfurt. Dazu gehört die Realisierung der geplanten S-Bahntrasse bis Hanau. Aber auch der geplante Rhein-Main-Verkehrsverbund, der den gesamten ÖPNV neu organisieren soll, gehört dazu.
Mit diesen Maßnahmen soll dem drohenden Verkehrskollaps im Raum Frankfurt entgegengewirkt werden.
Andererseits wird eine Verbesserung des ÖPNV in der Fläche, also auch von Neuberg bis Hanau, nur mit erheblichen finanziellen Mitteln erreicht werden können. Hier soll in Zukunft das Bestellerprinzip gelten, d.h. eine zusätzliche Linie von Neuberg nach Hanau in der benutzerschwachen Zeit bringt mehr als 100 000,- DM Defizit, das direkt vom Besteller, also von der Gemeinde, zu übernehmen ist.
Wir dürfen also gespannt sein auf das Nahverkehrskonzept der FWG und dessen Finanzierung.
Sie sehen: Die FWG in Neuberg hat Absichtserklärungen, aber keine Konzepte. Wir Sozialdemokraten haben in Neuberg in der Vergangenheit, wie alle anerkennen, eine gute Kommunalpolitik gemacht. Das soll auch weiterhin so bleiben. Geben Sie uns Ihre Stimme!
LISTE 1 – SPD